Führen mit Präsenz – Erfahrungen aus der Coaching-Praxis

Seit vielen Jahren arbeiten wir als Executive Coaches. Führungskräfte einzeln und in Teams wenden sich mit unterschiedlichen Themen an uns. So individuell die Themenstellungen einerseits sind, gibt es andererseits immer wieder Situationen, Aussagen und Hemmnisse, die sich wiederholen und wiedererkennbar sind. Einige davon möchten wir hier in unserem Blog aufgreifen.

Immer wieder stellen wir wohl alle fest, wie tröstlich und versöhnlich es sein kann, dass das, was uns Probleme bereitet, anderen ganz genauso schwer fällt und dass es nicht an unserer eigenen Schwäche oder unserem Unvermögen liegt, sondern allzu menschlich ist oder sogar in der Natur der Sache liegt. So werden Sie sich sicher manchmal selbst oder einen Mitarbeiter oder Ihren Chef, Ehepartner oder guten Freund in dem einen oder anderen Beitrag wieder erkennen.

Das Zusammenarbeiten mit anderen führt uns regelmäßig an unsere Grenzen, an unsere Ängste und vor allem nah an diesen Teil des Innersten, den wir gerne behüten oder lieber verstecken wollen. Macht und Leistung, Abhängigkeit und Freiheit, Vertrauen geben und nehmen, sich anderen zeigen und dafür gerade stehen – um alle diese Themen dreht es sich im Job immer wieder. Und oft liegen genau da auch unsere Kerben, unsere Vorverletzungen, unsere Empfindlichkeiten.

Wir freuen uns, wenn unsere Gedanken Sie anregen, über Ihre eigene Situation aus einem anderen Blickwinkel nachzudenken und versöhnlicher zu werden. Wie oft sind wir gefangen in unserem eigenen Hirn und ein anderes Licht auf das gleiche Thema kann eine andere Bedeutung hervorlocken. Wir wünschen uns gleichzeitig, dass Sie unsere Beiträge mit Freude lesen und wir Ihnen eine Abwechslung oder gar Bereicherung damit anbieten können.

Kommentare, Ergänzungen, andere Erfahrungen oder Kritisches schicken Sie uns gerne an unten stehende Email-Adresse. Ebenso stehen wir gerne zur Verfügung, wenn Sie überlegen, ob Executive Coaching für Sie oder Ihr Team hilfreich sein könnte.

Traditionen

Wenn Business und Besinnlichkeit aufeinandertreffen

Der Glaubenskrieg um die Business-Traditionen Es gibt sie, alle Jahre wieder, diese heilige Zeit im Jahr, wenn in der Vorweihnachtszeit Business und Besinnlichkeit aufeinandertreffen. Kollegen bringen Spekulatius und Weihnachtsstollen mit. Der alljährliche Abend auf dem Weihnachtsmarkt mit den Kollegen. Die Weihnachtsfeier mit der Firma. Warum hat mittlerweile jede Abteilung noch eine eigene Weihnachtsfeier? Weihnachten kann im Unternehmenskontext ebenso ein Minenfeld sein wie in den meisten Familien: Bei wem wird dieses

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Zuhören gefährdet die eigene Meinung

Zuhören gefährdet die eigene Meinung

Haben Sie sich schon einmal gefragt, welcher Mechanismus zuschlägt, wenn Sie merken, dass Sie bestimmten Menschen einfach nicht zuhören können? Wenn Sie zwar die Worte hören, aber die Worte weder Ihr Hirn noch Ihr Herz erreichen? Wenn Sie abschalten, stellen Sie die Ohren auf Durchzug, wie der Volksmund sagt. Wir kennen dieses Phänomen alle. Wir üben es quasi von Kindheit an. Es gibt einfach Botschaften, auf die wir keine Lust

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Gravitas

Lernen von den alten Römern: Gravitas

Relevanz von Gravitas im Business „Ich will Gravitas lernen. Im Rahmen der Führungskräfte-Diagnostik wurde dies als mein zentrales Entwicklungsfeld benannt. Mittlerweile bin ich 48 Jahre alt und gerade ist ein jüngerer Kollege an mir vorbeigezogen.“ So klangen die ersten Worte zur Zielsetzung meiner neuen Klientin in unserem ersten Gespräch. Als langjährige Bereichsleiterin ist ihr Ziel, eine C-Level-Position einzunehmen. Viele sehr unterschiedliche Situationen und Anlässe führen meine Klient.innen zu mir. Nennenswert

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Krisenhelden oder: Wenn Führungskräfte unter Druck aufblühen

In meiner Coachingpraxis heute und auch schon früher als Headhunterin habe ich immer wieder festgestellt, dass einige Charaktere erst dann aufblühen, wenn sie vor richtig schwierigen, druckvollen, anspruchsvollen Megaaufgaben stehen. Erst in einer richtigen Krise können diese Menschen bei sich selbst entdecken, was sie können und auszuhalten imstande sind, gerade auch im direkten Vergleich mit anderen. Da ich immer wieder fasziniert von dieser Beobachtung war, habe ich dazu recherchiert und

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Macht mehr Macht

„Ich bin hier, um zu führen, nicht um gemocht zu werden.“ In meinen Entwicklungsseminaren für Führungskräfte bis zur Vorstandsebene ist Macht schon seit Jahren ein Riesenthema. Und als ich vor 15 Jahren begonnen habe, ein Angebot speziell für weibliche Führungskräfte zu konzipieren, war es das erste Thema auf meiner Agenda. In meinen beruflichen Jahren davor habe ich als Headhunterin viele Führungspositionen besetzt und oft den Auftrag erhalten, Frauen zu suchen.

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Uneitle Affen

Uneitle Affen

Als erfahrener Coach und Begleiter von Führungskräften bis zur Top-Ebene begegnet mir immer wieder der Gegensatz von Gewöhnung und Veränderungswille. Dazu habe ich schon einige Male geschrieben. Wir kennen alle die guten Silvestervorsätze und wie schnell sie vergessen sind. Und gleichzeitig leben wir alle in einer Welt, die sich ständig verändert. Hirnphysiologisch ist das Thema gut untersucht. Gerade las ich über eine bemerkenswerte Studie der University in Atlanta mit dem

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Warum ich: Opferfrage

„Warum“ ist eine Opferfrage

Für uns alle hält das Leben einen bunten Blumenstrauß an Erfahrungen und Ereignissen parat. Einige sind schön, angenehm und inspirierend, andere sind schlimm, unangenehm und niederdrückend. Und manchmal fragen wir uns, warum gerade uns etwas passiert – in der Regel bei den unangenehmen und nicht bei angenehmen Situationen. So wie zwei meiner Klienten kürzlich: „Warum passiert mir das? Warum muss ich diesen Unsinn umsetzen? Es gibt so viele Gründe dagegen

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Was das Bambi im Management (nicht) verloren hat

In meiner Coaching-Praxis ist einer der spannendsten Momente für mich, wenn ich neue Klient.innen kennenlerne und wir über die Ziele des Prozesses sprechen. Dem geht in der Regel voraus, dass ich mir einige Unterlagen angesehen habe (CV, ggf. Management Appraisel, Organigramm, Jobdescription, meinen Vorab-Fragebogen etc.) und wir ein Kennenlerngespräch hatten. Meine Arbeitshypothesen zu den Zielen meiner Klienten haben sich in der Regel dann schon geformt. Spannend ist der Abgleich meiner

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Vom Ego-Trip zur Ego-Balance

In meiner Praxis arbeite ich regelmäßig mit Leitungsteams, die ihr Miteinander verbessern wollen, die schneller zu guten Entscheidungen finden wollen (und müssen) oder die ein stimmigeres Bild nach außen für ihre Mitarbeiter oder Aufsichtsgremien abgeben wollen. Meist leiden nicht alle Teammitglieder gleich viel unter den Begleiterscheinungen von dysfunktionalen Teamstrukturen. Und häufig sind einzelne Teammitglieder der Meinung, dass die anderen sich ändern sollten, dass die anderen für Dysfunktionalität sorgen. Ein Wort

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Bin ich bald ein Avatar?

Mein Klient saß vor mir und druckste ein wenig bei seinen Ausführungen, was so gar nicht zu ihm passte. Und dann kam der Satz: „Ich will ja nicht, dass Sie denken, Sie wären durch eine KI ersetzbar. Aber nach unserer letzten Sitzung habe ich die Ergebnisse des Inneren Teams, das wir erarbeitet haben, bei Claude eingegeben und wollen Sie mal sehen, was herauskam?“ Natürlich wollte ich. Und gleichzeitig meldete sich

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