Führen mit Präsenz – Erfahrungen aus der Coaching-Praxis

Seit vielen Jahren arbeiten wir als Executive Coaches. Führungskräfte einzeln und in Teams wenden sich mit unterschiedlichen Themen an uns. So individuell die Themenstellungen einerseits sind, gibt es andererseits immer wieder Situationen, Aussagen und Hemmnisse, die sich wiederholen und wiedererkennbar sind. Einige davon möchten wir hier in unserem Blog aufgreifen.

Immer wieder stellen wir wohl alle fest, wie tröstlich und versöhnlich es sein kann, dass das, was uns Probleme bereitet, anderen ganz genauso schwer fällt und dass es nicht an unserer eigenen Schwäche oder unserem Unvermögen liegt, sondern allzu menschlich ist oder sogar in der Natur der Sache liegt. So werden Sie sich sicher manchmal selbst oder einen Mitarbeiter oder Ihren Chef, Ehepartner oder guten Freund in dem einen oder anderen Beitrag wieder erkennen.

Das Zusammenarbeiten mit anderen führt uns regelmäßig an unsere Grenzen, an unsere Ängste und vor allem nah an diesen Teil des Innersten, den wir gerne behüten oder lieber verstecken wollen. Macht und Leistung, Abhängigkeit und Freiheit, Vertrauen geben und nehmen, sich anderen zeigen und dafür gerade stehen – um alle diese Themen dreht es sich im Job immer wieder. Und oft liegen genau da auch unsere Kerben, unsere Vorverletzungen, unsere Empfindlichkeiten.

Wir freuen uns, wenn unsere Gedanken Sie anregen, über Ihre eigene Situation aus einem anderen Blickwinkel nachzudenken und versöhnlicher zu werden. Wie oft sind wir gefangen in unserem eigenen Hirn und ein anderes Licht auf das gleiche Thema kann eine andere Bedeutung hervorlocken. Wir wünschen uns gleichzeitig, dass Sie unsere Beiträge mit Freude lesen und wir Ihnen eine Abwechslung oder gar Bereicherung damit anbieten können.

Kommentare, Ergänzungen, andere Erfahrungen oder Kritisches schicken Sie uns gerne an unten stehende Email-Adresse. Ebenso stehen wir gerne zur Verfügung, wenn Sie überlegen, ob Executive Coaching für Sie oder Ihr Team hilfreich sein könnte.

Zugehörigkeit ist eine Frage der Entscheidung

Es gibt Sätze, die wir in der Coaching-Praxis öfter hören. Mein heutiger Satz lautet: „In dieser Situation sage ich dann lieber nichts, weil ich nicht anecken möchte.“ Und meistens wird dieser Satz so oder so ähnlich formuliert, mitunter begleitet von einer Mischung aus Trauer und Resignation. Wir Coaches fragen ja gerne insistent weiter und bei diesem Satz schreit es förmlich nach einer Erwiderung wie: „Und was würde passieren, wenn Sie

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Wenn der Geist willig ist, aber der Körper schwächelt

 Es gibt einen weiteren Ausspruch von Klient.innen, der mich sehr alarmiert und der lautet: “Ich weiß nicht, wie ich das alles hinkriegen soll, aber irgendwie muss es gehen…“ Mein Klient saß völlig abgespannt und müde vor mir. Es war unübersehbar, dass er ziemlich am Ende seiner Kräfte war. Gerade hatte er über die fortschreitende ernsthafte Erkrankung seiner Frau berichtet und was dadurch alles im normalen Familienalltag nicht mehr funktioniert. Gleichzeitig

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Provozieren hilft – gerade bei hoffnungslosen Fällen…

Provozieren hilft – gerade bei hoffnungslosen Fällen… Es gibt Sätze, die wir im Coaching öfter hören. „Nein, bei meinem Chef ist da gar nichts zu machen, der ist wie er ist…“ Diesem Satz ging voraus, dass mein Klient mir mit einem hoch resignierten Tonfall berichtet hat, was sein Vorgesetzter sich wieder „geleistet“ hat an autoritärem Verhalten, Nichtbeachtung einer schwierigen privaten Situation bei einem anderen Direct Report und Gutsherrenart bei der

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Werte-Inventur – kein Schnickschnack für Esoteriker, sondern ein wahrer Erfolgsbeschleuniger…

Es gibt Sätze, die wir im Coaching öfter hören. Einer davon ist mir kürzlich wieder begegnet: „Ich habe eigentlich alles erreicht, und vielleicht sogar mehr als ich mir je erträumt habe. Aber ich fühle mich nicht so. So zufrieden oder gar erfüllt…“ Diesen Satz sprach meine Klientin, nachdem wir schon eine Weile zusammen im Einzelcoaching gearbeitet hatten und sie eine größere Führungsverantwortung als Geschäftsführerin in einem technischen Unternehmen übernommen hatte.

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Der Trick mit dem Belohnungssystem

„Ich schaffe es einfach nicht, mich auch noch zum Austausch mit anderen Peer-Kollegen zu treffen, auch wenn ich merke, dass es gerade jetzt wichtig wäre…“ Diese Aussage höre ich öfter in meinen Einzelcoachings in vielen Varianten, zum Beispiel kürzlich wieder von einer Klientin: „Ich mache lieber zehn operative Zusatzjobs, die ich vielleicht auch delegieren könnte, statt mir Zeit zu nehmen an meiner Strategie zu feilen oder abends zum Sport zu

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Manchmal unterschätzt: der gute Draht zum Chef

Es gibt Sätze, die wir im Coaching öfter hören. Einer davon kam mir kürzlich wieder unter: „Der anstehende Chefwechsel ist nicht so wichtig für mich. Den Neuen werde ich auch noch überleben.“ Mein Klient, Bereichsleiter in einem großen Finanzinstitut, hatte schon einiges erlebt in seiner langen Karriere. Und selbst der Eintritt eines neuen Chefs machte ihn schon lange nicht mehr nervös. Dachte er. Schließlich hatte er schon einige Vorgesetzte überdauert.

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Gepetzt wird auf dem Spielplatz, nicht im Büro

Es gibt Sätze, die wir im Coaching öfter hören. Einer davon kam mir kürzlich wieder unter: „Ich bin doch keine Petze.“ Mein Klient hatte mir gerade davon berichtet, wie sehr er sich darüber ärgert, dass ein Kollege weder in Zeit noch in Qualität die vorbereitenden Aufgaben erledigt und zuliefert, die er selbst und sein Team brauchen, um gut voranzukommen. Auf meine Frage, was er denn schon unternommen habe, berichtet mein

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Wieder einmal sprachlos?

Es gibt Sätze, die wir im Coaching öfter hören. Einer davon kam mir kürzlich wieder unter: „Hinterher fällt mir dann ein, was ich hätte sagen können.“ „Hinterher fällt mir dann ein, was ich alles hätte sagen können oder müssen…“Das berichten mir Klienten häufiger, wenn sie mir eine Situation schildern, die sie unerwartet getroffen und deswegen erst einmal sprachlos gemacht hat. Und oft höre ich dann Sätze wie: „Wie kann ich

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Wer Macht will, muss auch Macht liefern

Es gibt Sätze, die ich im Coaching öfter hören. Einer davon kam mir kürzlich wieder unter, gesprochen von einer gestandenen Frau, die ansonsten durchaus weiß, was sie will: „Nein, das würde mein Chef  nie zulassen, da brauche ich gar nicht zu fragen und deswegen lässt sich dies nicht verändern.“ Seit zehn Jahren arbeite ich im Empowerment für Frauen mit Einzelcoachings und mit zwei jährlichen Programmen für Top-Frauen. Ich habe viel

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Authentisch bleiben hilft nicht

Es gibt Sätze, die wir im Coaching öfter hören. Einer davon kam mir kürzlich wieder unter: „Ich will mich auf keinem Fall verbiegen, wenn ich aufsteige. Ich will authentisch bleiben können, mich im Spiegel anschauen können!“ Gerade führe ich für zwei firmeninterne Empowerment-Programme viele Erstgespräche mit arrivierten Führungskräften und diese Sätze begegnen mir dabei häufiger. Überwiegend übrigens von Frauen. Ich frage dann immer sehr genau nach, was damit wirklich gemeint

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